• Der Verein unterstützt FFHG
  • Wirbt für größere Akzeptanz des Flughafens
  • Positioniert FFHG als Arbeitgeber
seit 1992

Mertes: Investoren warten noch

Mertes: Investoren warten noch
Hunsrück-Flughafen Betreiber ändern ihre Strategie, um neue Geldgeber für Kapazitätsausbau anzulocken M Flughafen Hahn. Investoren mit Interesse am Flughafen Hahn warten nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten Joachim Mertes erst ein Gerichtsurteil zu einem möglichen Nachtflugverbot in Frankfurt ab. „In Leipzig entscheidet sich die Zukunft des Hahns“, sagte der Sozialdemokrat, der auch Vize-Aufsichtsratschef des Hunsrück-Flughafens ist, mit Blick auf das Bundesverwaltungsgericht. Sollte dieses 2012 ein komplettes Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt festschreiben, könnten Flüge von dort zum Hahn verlagert werden. „Dann würden wir mit unserer 24-Stunden-Genehmigung punkten.“
Mertes betonte, dass es, anders als von den Grünen kürzlich formuliert, keine Subventionen für den Hunsrück-Flughafen gebe: „Durch Wiederholung wird aus dieser Unterstellung auch keine Tatsache. Unsere laufenden Verluste werden nicht vom Land, sondern aus dem Eigenkapital gedeckt.“ Dieses schmelze aber immer mehr, sodass Handlungsbedarf entstehe. „Außerdem sind anders als im rückläufigen Passagierbereich unsere Kapazitäten für Frachtmaschinen erschöpft. Die Flugzeuge müssen schon teilweise auf ihr Entladen warten“, sagte der Vize-Aufsichtsratschef. „Wenn wir nicht in den Ausbau investieren, verschluckt sich der Hahn an der boomenden Fracht.“
Mertes bestätigte, dass Investoren anders als früher auch mit dem Angebot eines Anteils von mehr als 50 Prozent gelockt werden. „Erst hatten wir Sorge, dann nicht mehr genügend mitbestimmen zu können. Wir dachten aber früher auch, dass die Investoren Schlange stünden.“ Das Umdenken habe angesichts der Wirtschafts- und Schuldenkrise und der Flugabgabe für Passagiere eingesetzt. „Wir werden aber gerade nach der gescheiterten Privatfinanzierung des Nürburgrings sehr genau die Seriosität jedes Investors prüfen“, betonte der Landtagspräsident. Auch deshalb zieht sich die Suche nach Geldgebern in die Länge. Die CDU hatte kürzlich auch einen Wiedereinstieg des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport am Hahn vorgeschlagen. Der frühere dortige Mehrheitseigner wies dies zurück.
Zur Wahrscheinlichkeit eines kompletten Nachtflugverbots in Frankfurt mochte sich Mertes nicht äußern. Sollten auch in Zukunft Nachtflüge zum Rhein-Main-Airport erlaubt sein, „wären wir immer noch ein guter Wettbewerber mitten in Europa, mit verbesserter Straßenanbindung und ungewöhnlich schnellem und preiswertem Frachtumschlag“.
Nahe Zeitung vom Dienstag, 4. Oktober 2011, Seite 6

Zurück